08.02.2022-Freies Wort-
In knapp zwei Wochen will Hochspringer Finn Friedrich vom WSSV Suhl bei der Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaft da weitermachen, wo er im Sommer aufgehört hat: Mit Medaillensammeln.
Erfurt – Das mit dem Gewinnen ist so eine Sache: Richtig Spaß macht es eigentlich erst, wenn man auch starke Gegner hat. Die hatte Hochspringer Finn Friedrich in den letzten, vollgepackten Leichtathletik-Wochen nicht immer. Mitte Januar, Thüringer Hallen-Landesmeisterschaft der U18 und Senioren: Finn Friedrich, 17, startet eine Altersklasse höher, bei den Männern; ist dort der einzige Starter in der Altersklasse. Mit 1,90 Meter holt er „‚ sich konkurrenzlos den
Titel und nennt das Ganze später eher Training als Wettkampf. ,,Du springst quasi im hintersten Teil der Halle alleine; wenn alle anderen schon raus sind. Das zieht ein bisschen runter“, sagt der Suhler. Die wenig zufriedenstellende Höhe passte da ins Gesamtbild. „In Jena haben wir beim Hallentraining nur einen kurzen Anlauf. Deswegen fand ich hier mit dem richtigen Anlauf zunächst nicht meinen Rhythmus.“ Eine Woche danach ist das Springen in der Hartwig-Gauder-Halle in Erfurt ein anderes. In der U20 springt endlich auch die Konkurrenz mit, auch Finn Friedrichs zwei Jahre jüngerer Bruder Linus, der wie schon in der Vorwoche Sechster wird. Mit seiner Leistung könne man sehr zufrieden sein, meint der große Bruder. Erst recht, weil Linus unter wesentlich schlechteren Bedingungen in Suhl trainiert als Sportgymnasiast Finn in Jena. „Den Unterschied merkt man ein bisschen, weil technikmäßig etwas fehlt. In Suhl haben wir leider keine schöne Anlage. Aber er hat Spaß daran, was das absolut Wichtigste ist“, so Finn Friedrich vom WSSV Suhl 1990.
Für den doppelten Landesmeister war der Spaß in Erfurt trotz des ersten Platzes jedoch begrenzt. Wie sein ewiger Konkurrent Cedric Spieß vom Erfurter LAC (1,85 m) hat auch der Suhler Probleme mit dem Fuß. Etwas sei im Training im linken Fußgelenk kaputtgegangen, erzählt er. Für die Sieghöhe von 1,92 Meter reicht es dennoch. Luft nach oben sei weiterhin, sagt Finn Friedrich, der vorigen Sommer erst die Zwei-Meter-Marke knackte und sich dann Silber bei der Deutschen Jugendmeisterschaft in Rostock erkämpfte. „Über der Latte ist noch Potenzial. Wir müssen an der Lattenüberquerung arbeiten.“
Das haben er und Trainer Rico May offenbar getan, denn eine Woche später, bei der Mitteldeutschen Hallenmeisterschaft der Ul8/U20 in Halle/Saale, ging es über 1,99 Meter-Platz eins. „Mit so einer Form kann man zur Deutschen Meisterschaft fahren“, sagt Friedrich. Die findet am 19./20. Februar in Sindelfingen statt. Wettkämpfe gebe es bis dahin keine mehr, aber die Ferien, so Finn Friedrich, wird in Jena durchtrainiert. Ir/kt